50 Jahre Westtangente – in denen die FDP 10 nicht untätig war
Veröffentlicht am 24.09.2022 von Martina Zürcher, Gemeinderätin und Präsidentin FDP Kreis 10
Die Rosengarten-Achse zerschneidet seit 50 Jahren das Quartier, verunmöglicht das direkte Überqueren der Strasse und bringt den Anwohnerinnen und Anwohnern viel Lärm und dreckige Luft. Die FDP 10 hatte über Jahre viele Lösungsvorschläge auf den Tisch gebracht.
1972 wurde die Westtangente eröffnet. Damals war die Autorin dieses Artikels, die Präsidentin der FDP Kreis 10, weder auf der Welt noch politisch aktiv. Im Archiv der FDP 10 gegraben, kommt einiges zum Vorschein, was die FDP 10, respektive auch ihre Sektion, die FDP Wipkingen, an Problemlösung versucht hat: Beispielsweise das Engagement in den 1990er-Jahren im überparteilichen Rosengartenforum, wo man sich zu einer langen Liste von überparteilich getragenen Massnahmen gefunden hat.
Im Scheinwerferlicht stand die FDP 10, als sie 1999 ein «Konzept für eine nachhaltige Lösung ihres grössten Verkehrsproblems Westtangente» veröffentlichte und mit einer Medienkonferenz – geleitet vom damaligen Präsidenten der FDP 10 und heutigen Alt-Stadtrat Andres Türler - begleitet hatte. Dieses Konzept beinhaltete auch verschiedene entsprechende Vorstösse von freisinnigen Politikerinnen und Politikern im Gemeinderat, im Kantonsrat und im nationalen Parlament. Diese forderten und erreichten zum Beispiel im Jahr 2000 einen Richtplaneintrag für den sogenannten Käferbergtunnel. 2004 hat Carmen Walker Späh, damals Kantonsrätin, ein Postulat für die rasche Planung des Waidhaldetunnels und dessen Aufnahme in den Sachplan Strasse des Bundes eingereicht, das als dringlich erklärt wurde. 2010 wurden endlich die Planung aufgenommen. Sie führte nach verschiedenen Prüfungen vorhandener Verläufe zum Rosengartentunnel. So hätte es oberirdisch nicht nur mehr Ruhe gegeben, sondern Platz für Fuss- und Veloverkehr, und einen öV-Ausbau, der das Bevölkerungs- und Mobilitätswachstum abfangen kann.
Züri autofrei ist naiv
Im Jahr 2009 antwortete der damalige Nationalrat und heutige Ständerat der SP Daniel Jositsch in einem Interview im Tagblatt der Stadt Zürich: «[…] so kann der Waidhaldetunnel als Entlastung der Rosengartenstrasse Sinn machen, wenn der öffentliche Verkehr gleichzeitig gestärkt wird.» Genau in diese Richtung ging das Gesamtprojekt «Rosengartentram & Rosengartentunnel», welches die Regierungen von Stadt und Kanton Zürich unter der Federführung von Regierungsrätin Carmen Walker Späh 2020 der Stimmbevölkerung vorlegten. Dies leider vergeblich, weil linke Ideologen mit einer Fake-News Kampagne eine Lösung des Problems Rosengarten verhinderten. Heute verkehren auf dem Rosengarten rund 60% Ziel-/Quellverkehr Stadt, 34% Binnenverkehr Stadt und lediglich 6% Durchgangsverkehr. Im näheren Einzugsbereich dieser Verkehrsachse wohnen rund 320‘000 Personen (1/5 Kanton) und arbeiten rund 284‘000 Personen (knapp 30% aller Beschäftigten im Kanton). Dies bringt Verkehr mit sich und es braucht vermutlich schon ziemlich viel Naivität, wenn man noch immer «Züri autofrei» möchte.
Bildunterschrift: Beim genauen Betrachten sieht man den grossen Anteil des gewerblichen Verkehrs auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Zürich-Nord, der Agglomeration und Zürich-West.