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Fehlende Verantwortung für Kostenüberschreitungen

Veröffentlicht am 01.09.2021 von

Hans Dellenbach, Gemeinderat FDP Kreis 11

Am 2. September 2021 werden die erweiterten und renovierten Räume des Kongresshauses und der Tonhalle Zürich offiziell eröffnet. Das ist ein grosser Tag für die Stadt sowie die Bewohner und Bewohnerinnen und wir sollten ihn entsprechend feiern. Dabei sollte aber nicht vergessen gehen, dass es beim Umbau zu grossen Kostenüberschreitungen und zu Projektverzögerungen kam. Die Verantwortung dafür scheint niemand übernehme zu wollen.

Sehr viel wurde zu den Kostenüberschreitungen und zur Verspätung bei der Eröffnung des Kongresshauses und der Tonhalle schon gesagt. Schon im April 2019 wurde die Öffentlichkeit erstmals darüber informiert und im Oktober 2019 genehmigte der Gemeinderat einen Zusatzkredit von 13.1 Millionen Franken.

Letztes Jahr hat sich die Geschäftsprüfungs-Kommission (GPK) die Probleme genauer angeschaut und dieses Jahr auch noch die externen Experten der Firma Brandenberger Ruosch. Wirklich neue Erkenntnisse gewann der Gemeinderat dadurch nicht – ausser vielleicht, dass es jetzt keine weiteren Berichte, sondern Taten braucht.

Denn nach früheren Kostenüberschreitungen beim Stadtspital Triemli oder der Fischerstube sehen wir nun auch bei der Wache Zürich Nord schon wieder stark wachsende Kostenvoranschläge und viel Unschärfe. Die Stadt hat definitiv ein Problem, die Kosten bei Um- und Neubauten unter Kontrolle zu haben.

Wir verstehen, dass der Umbau der Tonhalle und des Kongresshauses ein sehr anspruchsvolles Projekt war. Aber genau aus diesem Grund ist es auch unverständlich, weshalb die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten damals so kompliziert ineinander-geschachtelt wurden. Genau in solchen Projekten müssen doch die Kompetenzen klar geregelt werden.

Es gab auch zu viele «Überraschungen» während der Renovation. Warum braucht es zum Beispiel einen 26-seitigen Abschlussbericht mit «Lessons Learned», um zur Erkenntnis zu kommen, man solle doch die Anforderungen von Nutzern und Betreibern jeweils vor dem Start der Planung klären? Ist das nicht gesunder Menschenverstand?

Es gibt noch jede Menge weitere Mankos, die der Bericht von Brandenberger Ruosch aufwirft – aber auf alle soll hier nicht eingegangen werden. Auf einen Punkt geht der Bericht aber gar nicht ein – auf die Frage nach der Verantwortlichkeit für die Fehler.

Wir wollen hier nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen – es wird ja auch zwischen den Zeilen klar, wo die Verantwortung für die Kostenüberschreitung lag: nämlich bei der Projektorganisation und also letztlich beim Stadtrat.

Aber wenn man die Situation bei zukünftigen Projekten verbessern will, dann müssen die Verantwortlichen grade stehen – im Guten wie im Schlechten. Beim Kongresshaus und Tonhalle Projekt haben wir das Gefühl, dass zwar Prozesse geändert und Regeln angepasst werden. Aber wir haben nicht das Gefühl, dass jemand wirklich Verantwortung übernimmt.

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