Verkehrskonzept für die Zürich Langstrasse – vegan-ökologisches Kuchenbacken
Veröffentlicht am 17.10.2023 von Andreas Egli, Gemeinderat Kreis 10

Ein paar Grüne kamen 2003 auf die Idee, die Langstrasse in Zürich für Autos zu sperren. SP und AL fanden das auch eine gute Idee. Fast 20 Jahre lang war der Zürcher Stadtrat clever genug, das Anliegen auf die lange Bank zu schieben. Bis Stadträtin Simone Brander das grosse Dogmatik-Szepter schwang und für den Preis von rund einem halben Dutzend Einfamilienhäuser ein Rezept "erkochte":
Bisher war die Langstrasse auf einem Streckenabschnitt von rund 60m nur einspurig befahrbar. So konnte der Linienbus die stehenden Autokolonnen vor den Rotlichtern überholen. Auf diesem Streckenabschnitt war der Gegenverkehr auch für Velofahrer untersagt. Statt für ein paar tausend Franken eine Lichtsignalanlage für die Velofahrerinnen zu installieren (die rot angezeigt hätte, wenn ein Bus kommt), wird der Verkehr nun tagsüber und am Abend von der Langstrasse weg über parallele Quartierstrassen geführt. In der Nacht läuft der Verkehr dafür mit Gegenverkehr, damit das Partyvolk die Langstrasse nicht vollständig in Beschlag nimmt und das Quartier für Bus und Blaulichtorganisationen nicht gänzlich unpassierbar wird.
Im Ergebnis gibt es nun mehr Verkehr, bisherige Quartierstrassen wurden zu Umfahrungsrouten, nachts verdoppelt sich der Verkehr in der Langstrasse und der Bus kommt wegen der zusätzlichen Zwangsabzweigungen für den Privatverkehr nicht mehr durch.
Ach ja, und die Langstrasse ist weder autoarm, geschweige denn autofrei, sondern zum Laufsteg der der Auto-Poser geworden. Stadträtin Simone Brander wollte einen vegan-ökologischen Kuchen backen. Von den Eiern hat sie metaphorisch gesprochen nur die Schalen verwendet und das Ganze am Ende aus ökologischen Gründen "nöd ganz bache"...
(Bild: Abendstimmung Langstrasse, CC-BY-SA 4.0, Martin E. Walder, via Wikipedia)