Alle Jahre wieder…
Veröffentlicht am 25.10.2023 von Caroline Hobi, Vorstandsmitglied FDP Stadt Zürich Kreis 10
…tritt der Gesundheitsminister mit ernster Miene vor die Medien und verkündet die Hiobsbotschaft der Erhöhung der Krankenkassenprämien fürs Folgejahr. Dann der grosse Aufschrei: Wie konnte es so weit kommen? Wer ist schuld? Das Schwarz-Peter-Spiel beginnt.
Mögliche Lösungsvorschläge wie Spitäler schliessen, Tarife anpassen, Kantone in die Pflicht nehmen, Leistungen streichen, mehr Digitalisierung sind für mindestens einen der Akteure nicht akzeptabel. Einig ist man sich bei zwei Dingen: die Qualität unseres Luxus-Systems darf auf keinen Fall sinken und die Prämienzahlenden dürfen nicht weiter belastet werden. Dies ist ein Widerspruch in sich. Wir müssen erkennen, dass wir Bürgerinnen und Bürger dieses tollen Landes nicht alles haben können – schon gar nicht bei gleichbleibenden Kosten. Irgendwo gilt es, Abstriche zu machen. Die Gesellschaft wird dank des medizinischen Fortschritts immer älter und die Ansprüche des Prämienzahlers steigen stetig. Ist es nötig, jeden Bienenstich auf der Notfall-Station des USZ zu verarzten? Ich meine nein und appelliere an die Eigenverantwortung.
Das System ist kein Selbstbedienungsladen. Solidarität kann nur funktionieren, wenn die Verantwortung beim Einzelnen beginnt. Mit der Budget-Krankenkasse der FDP steht ein neues Modell zur Diskussion. Wasser statt Champagner. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel und einen neuen Gesundheitsminister oder eine neue Gesundheitsministerin, denen nicht die eigene Profilierung das Wichtigste ist. Hohe Qualität bei tieferen Preisen lässt sich nur mit mehr Wettbewerb und Innovation erzielen. Auch im Gesundheitswesen.
Dieser Artikel wurde in der digitalen Ausgabe der Wipkinger Zeitung vom 20.09.23 publiziert. Sie finden den Artikel HIER.