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Aufgepasst, schon bald bezahlt die Stadt Zürich Deine Handyreparatur

Veröffentlicht am 19.06.2025 von

Sebastian Vogel, Gemeinderat Kreis 6

Nach mehreren, auch von der FDP eingereichten Vorstössen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, hat der Stadtrat dem Parlament ein Pilotprojekt im Umfang von mehreren Millionen Franken vorgelegt.

Die Vorlage sieht vor, dass jede Einwohnerin und jeder Einwohner pro Jahr einen Reparatur-Gutschein im Wert von CHF 100 erhält – einlösbar für die Reparatur von Schuhen, Handys oder anderen Elektrogeräten auf Kosten der Stadtkasse.

Die für die Reparatur in Frage kommenden müssen in der Stadt Zürich mindestens eine Annahmestelle betreiben und werden auf einer eigens für mehrere CHF 100'000 erstellten Website aufgeführt, über die man den Gutschein generieren und die Bezahlung abwickeln kann. Der Gutschein kann auch für eine blosse Abklärung eingesetzt werden.

Ziel dieses Projekts – konkret CHF 3’846’000 über die nächsten drei Jahre – ist die Reduktion des Abfalls pro Person (derzeit rund 145 kg pro Jahr). Wie durch die Reparatur eines Schuhs von wenigen hundert Gramm ein «gewichtiger» Rückgang erreicht werden soll, bleibt ein Geheimnis.

Doch neben einer unausgereiften Vorlage, die unvorbereitet in die Kommission kam, sehen wir auch grundsätzliche Mängel: So haben wir im Rahmen der Kommissionsarbeit mit zahlreichen Verbänden und Gewerbetreibenden über diesen stadträtlichen Vorschlag gesprochen – und oft nur Kopfschütteln geerntet. Man hat uns auf effizientere, günstigere und zugleich attraktivere Konzepte hingewiesen, wie man auf die Möglichkeit des Reparierens von Gebrauchsgegenständen aufmerksam machen und dies fördern kann.

Umso unverständlicher, dass der Stadtrat den Austausch mit diesen Fachleuten verpasst oder gar bewusst vermieden hat. Es entsteht der Eindruck, als wolle man eine Lösung ohne die Wirtschaft erzwingen – statt gemeinsam etwas Tragfähiges zu entwickeln.

Künftig werden wir mit unseren Steuergeldern teure Reparaturen von billigem Schuhwerk subventionieren. Einmal mehr müssen wir hinnehmen, wie – auch beim Thema Nachhaltigkeit – Ressourcen verschwendet werden.

Dass man gleichzeitig mit der Einführung der Repair-Gutscheine auch das endgültige Aus der Entsorgungsgutscheine beschliessen wollte, ist dann nur noch das Tüpfelchen auf dem «i». Immerhin dies konnte bei der Abstimmung im Rat verhindert werden.

Time for change.

 

 

 

Kategorie Gemeinderat, Umwelt

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