Budgetdebatte 2019: Jogginganzug statt Uniform?
Veröffentlicht am 10.12.2019 von Andreas Egli, Gemeinderat FDP Kreis 10

Allein für das nächste Jahr gibt es ein Stellenwachstum von 520 Stellen bei der Stadt Zürich. Obwohl die glp von «Masslosigkeit» spricht, winkt sie dieses Wachstum samt Steuersatz aber erneut durch. Unter Berücksichtigung des Bevölkerungs- und Schülerwachstums hat der steuerliche Bodymassindex* der Stadt in den letzten 10 Jahren um satte 18 Punkte zugelegt. Etwas Fitness täte der Stadt Zürich sicherlich gut.
Die glp schlägt daher vor, dass städtische Mitarbeitende von Schutz und Rettung (SRZ) quasi im Trainingsanzug zur Arbeit gehen sollten, statt wie gewohnt in marineblauen Uniformen. Der Sparantrag der glp betrifft aber eigentlich nur die rund 30 Kadermitarbeitenden von SRZ. Denn alle anderen Mitarbeitenden von SRZ üben ihre Tätigkeit ohnehin in einer anders gefärbten Arbeitsuniform aus. Stichworte sind Feuerwehr, Sanität oder Zivilschutz.
Beim Sparvorstoss der glp geht es jedoch nur um die marineblauen Uniformen. Das Gros der Mitarbeitenden trägt diese Uniform ausschliesslich zu festlichen Anlässen – doch auch dafür fallen Kosten an. So zum Beispiel bei Mottenfrass oder bei einer Zunahme des Bodymassindexes. Bei den 30 Kadermitarbeitenden könnten tatsächlich auch einmal durchgewetzte Ellbogen zu reparieren sein. Für Mottenfrass, Bunderweiterungen und Ellbogen wiefeln sind im Budget der Stadt Zürich CHF 3‘000 eingestellt. Diesen Betrag will die glp streichen.
Wenn bereits das Tragen von Jogginghosen anstelle der marineblauen Uniformen für die glp ein städtisches Fitnessprogramm darstellt wird klar, warum es die glp für unmöglich hält, den Steuerfuss der Stadt Zürich auch in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen zu senken.
*Ja, der Bodymassindex (BMI) ist eine veraltete und wenig aussagekräftige Masseinheit zur körperlichen Bewertung. Bei einem um 18 Punkte zu hohen BMI ist aber unabhängig vom Messindex klar, dass man von adipös sprechen müsste.