Für einen wirksamen und globalen Klimaschutz mit Schweizer Innovationskraft und ohne Scheuklappen
Veröffentlicht am 11.04.2019 von Alexander Brunner, Gemeinderat FDP Kreis 7 + 8
Netto Null CO2-Emissionen bis 2030 erfordern drastische Massnahmen von der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Politik. Die FDP fordert daher grösstmögliche Transparenz hinsichtlich der effizienten Massnahmen und den erwarteten Kosten. Zudem sollen Zürich und die Schweiz auf ihre technologischen und wirtschaftlichen Stärken besinnen. Denn die Bekämpfung des Klimawandels hört nicht an der Stadtgrenze auf und erfordert innovative globale Ansätze ohne Scheuklappen.
Netto Null CO2-Emissionen bis 2030 bedeutet eine Vollbremsung für Zürich
Die Schweiz hat 2015 das Klimaabkommen in Paris mitunterzeichnet. Dem hat die FDP zugestimmt. Dieses verlangt, dass für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts die «Klimaneutralität» angestrebt wird, also die Nettoemissionen von CO2 und weiterer Treibhausgase bis 2050 auf null gesenkt werden müssen. So soll die die Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf 1.5 Grad begrenzt werden.
Nun haben im Gemeinderat die SP, Grüne, GLP, AL und EVP am 20. März 2019 eine Motion eingereicht, die für die Stadt Zürich das Ziel von netto Null CO2-Emissionen schon für 2030 fordert. Damit werfen sie das vor zehn Jahren von der Bevölkerung mit grosser Mehrheit beschlossene Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft bis 2050 über Bord. Das neue Ziel erfordert aufgrund äusserst knappen Zeitverhältnissen (zehn Jahre sind für gesellschaftliche und politische Veränderungen nur ein Augenblick) entweder kurzfristig drastische Massnahmen von uns allen oder entpuppt sich als billiger Klimapopulismus. Für die FDP ist beides unbefriedigend.
Eine verschärfte Klimapolitik muss auch ökonomische Aspekte berücksichtigen
Wir von der FDP sind der Ansicht, dass eine drastische Verschärfung der Klimazielsetzung der Stadt Zürich nicht einfach blauäugig von den Einwohnern und Unternehmen gefordert werden darf. Für die FDP ist es mitunter entscheidend, genau zu verstehen, was diese neue verschärfte Zielsetzung für ökonomische und soziale Konsequenzen und auch volkswirtschaftliche Kosten für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Zürich haben. Das sind wir allen Bewohnern der Stadt Zürich schuldig. Vor einem Entscheid muss der Stimmbürger die Auswirkungen auf Leben und Arbeit abschätzen können. Vor allem werden wir dafür kämpfen, dass nicht einfach politisch-motivierte Eingriffe geschehen. Das Thema ist zu ernst und darf keiner Klimapolemik zum Opfer fallen!
Mit globaler Weitsicht und ohne Scheuklappen dafür mit Schweizer Innovationskraft
Denn eines ist bezüglich des Klimawandels klar: Es ist ein weltweites Problem und kann nur weltweit gelöst werden. Wir Schweizer verursachen beispielsweise einen grossen Teil unserer CO2-Emissionen im Ausland. Ja, die Schweiz muss und soll ihren Beitrag leisten, jedoch genau da, wo sie weltweit am meisten beitragen kann. Dabei sollen schon heute wirkungsvolle Schweizer Ansätze gezielt gefördert werden. Zu nennen seien da beispielsweise «Carbon Capturing» durch Waldanpflanzungsprojekte im Ausland durch die Schweizer Firma «South Pole», die innovative CO2-Capturing-Technologie vom Schweizer Startup «Climeworks» oder die innovative Klimarisiken Modellierung des Zürcher Startups «Carbon Delta». Wir Schweizer sind stark im Bereich Innovation und international bestens vernetzt. Somit sollen wir Schweizer Vorreiter neuer Technologien sein. Wenn wir auch ab sofort in der Stadt Zürich nur noch Velo fahren würden, würde dies den Klimawandel nicht aufhalten. Denn Klimaschutz hört nicht an der Stadtgrenze auf und erfordert neue innovative Lösungen.
Hier gelangen Sie zum Hauptblogbeitrag über die Dekarbonisierungsstrategie der FDP Stadt Zürich